Was kostet der Wärmepumpen-Einsatz im Bestandsgebäude – Matheexkurs in die Wärmewende
Praxis statt Theorie - Wärmepumpen-Einsatz im Bestandsgebäude
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Die Wärmewende ist in vollem Gange, doch viele stellen sich die Frage:
Lohnt sich der Umstieg auf erneuerbare Wärmeerzeugung finanziell?
Die Antwort darauf ist einfacher als gedacht! In diesem Beitrag zeigen wir, wie sie mit einfachen Rechenwegen herausfinden, ob eine Wärmepumpe für sie wirtschaftlich ist - unabhängig davon, ob sie Mieter oder Eigentümer sind.
Während die Immobilienbranche längst mit dieser Kennzahl arbeitet, ist die Energiewirtschaft oft noch in Kilowattstunden oder Gesamtbeträgen unterwegs. Doch für Verbraucher zählt am Ende nur eins:
Was kostet mich meine Heizung pro Monat pro Quadratmeter?
Die Wärmewende selbst berechnen - Ein Leitfaden

Die Grundkosten einer Wohnung: Wie setzen sich die Heizkosten zusammen?
Einfach gesagt, besteht die Miete aus drei zentralen Bestandteilen:
- Kaltmiete – Die eigentliche Mietzahlung für die Nutzung des Wohnraums.
- Kalte Betriebskosten – Fixkosten wie Müllentsorgung, Grundsteuer oder Hausmeisterdienste.
- Warme Betriebskosten – Die Heizkosten, die durch Energieverbrauch entstehen.
Ein Beispiel:
Angenommen, Sie zahlen 6 €/m² Kaltmiete, 1,50 €/m² kalte Betriebskosten und 1,50 €/m² Heizkosten.
Das ergibt 9 €/m² Gesamtmiete. Bei einer 60 m²-Wohnung sind das 540 € im Monat.
Doch wie viel Energie wird dabei eigentlich verbraucht?
Den eigenen Energieverbrauch bestimmen
Jedes Gebäude hat einen individuellen Energieverbrauch. Die Kilowattstunden pro Quadratmeter (kWh/m²) sind der entscheidende Faktor, um zu bewerten, wie effizient Ihr Wohnraum ist.
Diesen Wert können Sie ganz einfach selbst berechnen:
- Nehmen Sie Ihre Jahresabrechnung für Gas oder Öl.
- Teilen Sie die verbrauchten Kilowattstunden durch die Wohnfläche.
Beispiel:
Ein Haus verbraucht 12.000 kWh Gas pro Jahr und hat 100 m² Wohnfläche.
👉 12.000 kWh ÷ 100 m² = 120 kWh/m²
Damit fällt es in Energieklasse D, was durchschnittlich ist.
Was kostet die Umstellung auf eine Wärmepumpe?
Die Investitionskosten für die Umstellung auf eine Wärmepumpe werden in der Regel auf mehrere Schultern verteilt. Ein bedeutender Teil – etwa 15 bis 20 % – wird durch staatliche Förderungen abgedeckt. Der Eigentümer trägt rund 35 bis 40 % der Kosten aus Eigenkapital, während die verbleibenden 40 bis 45 % über eine Modernisierungsumlage auf die Mieter umgelegt werden.
Für Mieter bedeutet das konkret: Die Heizkosten sinken um etwa 1 €/m², da die Wärmepumpe effizienter arbeitet als eine herkömmliche Gas- oder Ölheizung. Gleichzeitig steigt die Miete durch die Umlage um 1,30 €/m², sodass sich die monatliche Gesamtbelastung für eine 65 m² große Wohnung um rund 18 € erhöht.
💡 Klingt auf den ersten Blick nach Mehrkosten – doch langfristig zahlt sich die Investition aus. Die laufenden Betriebskosten sinken stetig, während die Preise für fossile Energieträger – und damit auch der CO₂-Preis auf Gasheizungen – weiter steigen. Zudem trägt die Wärmepumpe aktiv zur Reduktion von CO₂-Emissionen bei und macht den Wohnraum zukunftssicher – ein Gewinn für den Geldbeutel, die Umwelt und kommende Generationen.

Fazit: Jetzt selbst nachrechnen & handeln!
Die Wärmewende ist mehr als nur eine technische oder wirtschaftliche Entscheidung – sie ist ein Schritt in die Zukunft. Ein Schritt, der nicht nur unsere Heizkosten senkt, sondern unsere Gebäude wertvoller, nachhaltiger und unabhängiger von fossilen Brennstoffen macht.
Statt endlos darüber zu diskutieren, warum etwas nicht geht, sollten wir fragen: Wie kann es gehen? Mit einfachen Rechenwegen, klugen Investitionen und einem klaren Blick nach vorne kann jeder von uns Teil der Lösung sein.
Jetzt ist der perfekte Moment, um zu handeln. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass wir morgen stolz auf das sein können, was wir heute tun. 💯

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Für alle, die tiefer in das Thema Wärmewende eintauchen und sich selbst mal die den Matheexkurs reindenken möchten, empfehlen wir die 3. Folge unseres Enloc-Podcasts "WIMDK".
Zu Gast ist Gründer Rainer Seifert, der uns Zuhörer mit auf einen Exkurs in die Mathematik der Wärmewende nimmt.
Mit spannenden Einblicken aus der Praxis, konkreten Rechenbeispielen und einer klaren Anleitung wie Sie es selbst nachrechnen können, zeigt der Podcast: Die Wärmewende ist greifbarer, kalkulierbarer und machbarer, als viele denken.
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