Internationale Fachkräfte bei Enloc: Zwischen Bulgarien, Vietnam und Dresden
Der Fachkräftemangel ist längst kein Schlagwort mehr, sondern Alltag – auch bei uns. Doch statt zu klagen, haben wir uns entschieden, mutig neue Wege zu gehen.

In einer Branche, in der Digitalisierung, Energie und Handwerk ineinandergreifen, suchen wir ständig Menschen, die Lust haben, Dinge mit uns voranzubringen.
Und diese Wege führen uns raus aus Deutschland: nach Bulgarien und Vietnam.
Bulgarien: Nachwuchs fördern statt nur suchen
Mit unserer Initiative Young European Talents setzen wir dort an, wo Begeisterung entsteht – bei den Schülern. Das Programm vermittelt in mehrmonatigen Kursen Grundlagen zu Energie, Klimaschutz und Immobilienwirtschaft. In Sofia haben in diesem Jahr 28 Schüler der 73. Schule ihren ersten Kurs erfolgreich abgeschlossen und ein Zertifikat erhalten. Für viele war es der allererste Berührungspunkt mit unserer Branche, vielleicht der Beginn einer längeren Reise mit Enloc.
Was bringt uns das? Ganz einfach: Wir lernen junge Menschen kennen, noch bevor sie sich für ein Studium oder einen Beruf entscheiden. Wer sich in diesem Alter für Energie und Nachhaltigkeit begeistert, wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch später Verantwortung übernehmen wollen. So entsteht nicht nur ein Talentpool für die Zukunft, sondern auch eine enge Bindung an uns als Unternehmen – weil wir früh investieren und Perspektiven aufzeigen.
Doch Nachwuchsförderung endet nicht im Klassenzimmer. Ein starkes Beispiel ist der Balkan Hackathon, ein 48-stündiges Innovations-Event, bei dem über hundert Teilnehmende aus verschiedenen Ländern in kürzester Zeit digitale Lösungen für reale Probleme entwickeln. Wir waren vor Ort und konnten erleben, mit welchem Ehrgeiz, welcher Kreativität und welchem Teamgeist die jungen Leute arbeiten. Dort zählt nicht der Lebenslauf, sondern die Fähigkeit, Ideen in kurzer Zeit zum Leben zu erwecken.
Für uns zeigt der Hackathon: Die jungen Generationen wollen gestalten. Genau diese Haltung brauchen wir auch für die Energie- und Immobilienwirtschaft. Der Bogen zu unseren Schülern ist klar: Wer früh lernt, wie Energie, Nachhaltigkeit und Digitalisierung zusammenspielen, kann diesen Spirit später in konkrete Lösungen übersetzen.
Bulgarien macht sichtbar: Aus Neugier wird Begeisterung, aus Begeisterung entsteht langfristige Bindung.
Vietnam: Vom Vorstellungsgespräch bis zum Alltag in Dresden
Seit Juni verstärken uns drei Elektriker aus Vietnam in Dresden. Der Weg hierher war kein kurzer: über 20 Stunden Reise, neue Sprache, neue Kultur – ein kompletter Neustart.
Damit dieser Start gelingt, arbeiten wir mit unserem Partner Acadia Power zusammen. Sie haben passende Fachkräfte vorgeschlagen, Vorstellungsgespräche organisiert und mit Dolmetschern begleitet. Doch damit war die Arbeit nicht getan – im Gegenteil: Der eigentliche Schritt begann mit der Ankunft in Deutschland.
- Die drei Kollegen zogen direkt in möblierte Wohnungen, die wir gemeinsam eingerichtet und alltagstauglich gemacht haben.
- Sprachkurse laufen seit Tag eins. Denn Integration bedeutet nicht nur, einen Job auszuüben, sondern Sprache, Teamkultur und Gepflogenheiten zu verstehen.
- Auch unterschiedliche Arbeitsabläufe mussten wir gemeinsam besprechen: Was bei uns als Standard gilt, ist in anderen Kontexten nicht selbstverständlich.
Das klingt banal – ist aber entscheidend. Integration endet nicht beim Arbeitsvertrag, sondern fängt da erst an.
Die ersten Wochen waren turbulent, ehrlich gesagt auch für uns. Aber gerade das zeigt: Internationale Rekrutierung funktioniert nur mit Offenheit, Geduld und echtem Miteinander. Heute sehen wir, wie die drei nicht nur fachlich, sondern auch menschlich ihren Platz im Team finden – ob im Büro, auf der Baustelle oder beim gemeinsamen Mittagessen.

Zwei Wege, ein Ziel
Unsere Erfahrungen zeigen: Es gibt nicht den einen Königsweg, um Fachkräfte zu gewinnen. Jede Region, jedes Alter und jeder persönliche Hintergrund erfordern eine andere Herangehensweise. Deshalb haben wir uns bewusst für zwei Ansätze entschieden, die auf den ersten Blick unterschiedlich wirken, dabei aber ein gemeinsames Ziel verfolgen: Menschen für unsere Branche begeistern und langfristig an uns binden.
Bildung und Förderung in Bulgarien
In Bulgarien setzen wir ganz bewusst früh an. Mit unserer Initiative Young European Talents holen wir Schüler schon in der Schulzeit ab, vermitteln Grundlagen zu Energie, Nachhaltigkeit und Digitalisierung, geben ihnen die Möglichkeit, direkt praktische Erfahrungen zu sammeln. Wer möchte, kann bei uns einen Schülerjob übernehmen, später als Student einsteigen und so Schritt für Schritt eine eigene Laufbahn entwickeln.
Der Nutzen für uns: Wir gewinnen nicht einfach irgendwann neue Mitarbeitende, sondern begleiten junge Talente über mehrere Jahre. So wächst Vertrauen, aus Neugier wird Begeisterung für die Branche.
Direkte Rekrutierung mit Alltagshilfe in Vietnam
Ganz anders sieht es in Vietnam aus. Dort arbeiten wir mit spezialisierten Partnern zusammen, um Fachkräfte zu finden, die sofort gebraucht werden – zum Beispiel Elektriker und Servicetechniker. Der Fokus liegt hier nicht auf langfristiger Förderung, sondern auf einem strukturierten Einstieg: klare Auswahlprozesse, Sprachkurse und vor allem praktische Unterstützung beim Start in Deutschland.
Wir organisieren Wohnungen, helfen im Alltag und begleiten die Integration ins Team. Denn ein Arbeitsvertrag allein reicht nicht – das Ankommen in einem neuen Land entscheidet darüber, ob jemand wirklich bleibt.

Beide Wege lohnen sich
Der bulgarische Weg zeigt, wie wir Talente früh entdecken und langfristig entwickeln können. Der vietnamesische Weg beweist, wie durch klare Strukturen und Begleitung Fachkräfte schnell im Team ankommen. Gemeinsam ergeben sie ein Modell, das uns als Unternehmen flexibel macht, das zeigt, dass es nicht den einen Weg gibt, sondern viele Wege, die zum Ziel führen.
Fazit: Was wir aus Bulgarien und Vietnam gelernt haben
Was bleibt, wenn wir auf die ersten Wochen unserer vietnamesischen Kollegen in Dresden und die Entwicklung unserer Nachwuchsprogramme in Bulgarien schauen?
Internationale Fachkräftegewinnung ist kein einmaliges Projekt, sondern ein Lernprozess. Kulturunterschiede sind spürbar, dort entstehen neue Chancen. Denn Integration endet nicht beim Arbeitsvertrag, sondern beginnt im Alltag: beim Einrichten einer Wohnung, beim Sprachkurs, bei der Frage, wie Zusammenarbeit im Team verstanden wird.
Genauso wichtig ist es, junge Talente schon früh abzuholen und für unsere Branche zu begeistern. Wenn Schüler in Bulgarien ihr erstes Zertifikat in der Hand halten, spürt man, dass daraus Perspektiven wachsen können – nicht nur für sie, sondern auch für uns als Unternehmen.
So bauen wir bei Enloc nicht nur Technik, sondern Brücken: zwischen Ländern, Menschen und Arbeitsweisen.
Am Ende zählt, dass Talente eine Zukunftsperspektive bekommen, während wir gemeinsam die Energie- und Immobilienwirtschaft von morgen gestalten.