Digitalisierung im Heizungskeller – der Weg zur effizienten und intelligenten Steuerung
Wie wir die Daten aus dem Heizungskeller holen.
Digitale Immobilienverwaltung
Hören, statt Lesen? 👇🏼

Die Energiewende ist in vollem Gange, doch ein Bereich wird oft übersehen: der Heizungskeller.
Während Smart-Home-Technologien in Wohnungen längst Einzug gehalten haben, bleibt der Heizungskeller vieler Gebäude weitgehend analog. Dabei bietet die Digitalisierung hier enorme Potenziale – von der Echtzeitüberwachung über die Optimierung des Energieverbrauchs bis hin zur vorausschauenden Wartung.
Warum ist die Digitalisierung im Heizungskeller notwendig?
In Deutschland sind die meisten Heizungskeller kaum digitalisiert. Dies führt zu ineffizienten Abläufen und verzögerten Abrechnungen. So dauert es heute oft vier bis fünf Monate, bis eine Heizkostenabrechnung nach einem Umzug erstellt werden kann. Mit Echtzeit-Daten wäre dies sofort möglich. Zudem ermöglicht die Digitalisierung eine präzisere Steuerung der Heizungsanlage, wodurch Energie gespart und Kosten gesenkt werden können.
Die Digitalisierung ist aber nicht nur eine Frage der Effizienz. Sie ist auch eine Voraussetzung für den Umstieg auf erneuerbare Energien. Wer weiß, wie viel Energie er tatsächlich benötigt, kann seine Heizungsanlage gezielt optimieren und den Einsatz von Wärmepumpen oder anderen erneuerbaren Technologien besser planen.
Welche Daten müssen erfasst werden?
Bevor eine digitale Lösung implementiert wird, sollte klar sein, welche Daten tatsächlich benötigt werden. Die wichtigsten Messwerte sind:
- Vorlauftemperatur
- Rücklauftemperatur
- Funktionsfähigkeit der Zirkulationspumpe
Mit diesen Informationen lässt sich feststellen, ob eine Heizungsanlage optimal läuft oder ob Anpassungen erforderlich sind. Sie bilden die Grundlage für weitere Optimierungsschritte.
Was bedeutet eigentlich IoT - Internet of Things?
Das IoT - Internet of Things bezeichnet vernetzte Systeme, die physische Objekte (z.B. Sensoren, Geräte oder Maschinen) mit dem Internet oder anderen digitalen Netzwerken verbinden. Diese Lösungen ermöglichen die Erfassung, Verarbeitung und Analyse von Daten in Echtzeit, um Prozesse effizienter, automatisierter und intelligenter zu gestalten.
Bestandteile einer IoT-Lösung:
- Physikalische Geräte und Sensoren
- Konnektivität und Netzwerkinfrastruktur (Netz, Narrowband-IoT, LoRaWAN, Wi-Fi, Bluetooth)
- Datenverarbeitung und Cloud-Computing
- Datenanalyse und Künstliche Intelligenz (KI)
- Visualisierung und Benutzerinteraktion
Die Zukunft: KI und smarte Steuerung
Der nächste Schritt in der digitalen Heizungssteuerung wird der verstärkte Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) sein. Eine KI kann anhand von Sensordaten Muster erkennen, Anomalien frühzeitig identifizieren und Handlungsempfehlungen geben. Beispielsweise könnte eine KI erkennen, dass eine Heizungsanlage ineffizient arbeitet, und automatisch Optimierungen vorschlagen.
Darüber hinaus werden zukünftige Systeme in der Lage sein, sich flexibel an dynamische Stromtarife anzupassen. Das bedeutet, dass Wärmepumpen oder andere Heizsysteme bevorzugt dann laufen, wenn Strom günstig ist – ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigen und kosteneffizienten Energieversorgung.
Die schrittweise Digtalisierung: Vom Ist-Zustand zur smarten Steuerung
- Version 1.0: Erfassung der wichtigsten Messwerte wie Vorlauftemperatur, Rücklauftemperatur und Pumpenzustand.
- Version 2.0: Visualisierung der Daten in einer Cloud-Plattform zur besseren Analyse.
- Version 3.0: Einführung von Predictive Maintenance zur vorausschauenden Wartung.
- Version 4.0: Koppelung des Heizsystems mit dynamischen Stromtarifen oder KI-gestützten Optimierungsmodellen.
- Version 5.0: Vollautomatisierte Steuerung der Heizungsanlage basierend auf Wetterprognosen und Nutzerverhalten.
Welche Vorteile bietet das Ganze?
Die Digitalisierung der Heizungsanlage bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Durch eine Echtzeitüberwachung werden Probleme sofort erkannt, bevor sie größere Schäden verursachen können. Heizsysteme lassen sich präziser steuern und optimieren, was zu einer deutlichen Effizienzsteigerung führt. Dies wiederum ermöglicht eine erhebliche Kosteneinsparung, da sowohl der Energieverbrauch als auch die Wartungskosten durch smarte Steuerung gesenkt werden können. Ein weiterer entscheidender Vorteil ist die vorausschauende Wartung: Durch Predictive Maintenance lassen sich teure Ausfälle vermeiden und Technikerfahrten auf das Nötigste reduzieren.
Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels in der Heizungsbranche ist die digitale Überwachung ein wertvolles Instrument, um Vor-Ort-Einsätze zu minimieren und Wartungsarbeiten effizient zu koordinieren. Schließlich sorgt die Digitalisierung für mehr Transparenz für Betreiber und Mieter, da Heizkostenabrechnungen in Echtzeit erstellt und besser nachvollzogen werden können.
Wie steht es um Kosteneffizienz?
Eines der Hauptargumente für die digitale Heizungssteuerung ist die Senkung der Betriebskosten. Durch den gezielten Einsatz digitaler Steuerungen lassen sich Heizprozesse optimieren, was sich direkt in Form von reduzierten Energiekosten bemerkbar macht.
Durch präzisere Einstellungen, automatische Anpassungen an Wetterbedingungen und eine vorausschauende Wartung werden unnötige Energieverbräuche vermieden. Langfristig profitieren nicht nur Gebäudebetreiber, sondern auch Mieter, die von stabileren und transparenteren Heizkostenabrechnungen profitieren.
Fazit: Warum jetzt der richtige Zeitpunkt ist
Die Digitalisierung des Heizungskellers ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für die Wärmewende. Die Technologien sind vorhanden, die Vorteile sind klar – jetzt geht es darum, sie umzusetzen. Wer frühzeitig digitale Lösungen implementiert, kann nicht nur Kosten senken und den Energieverbrauch optimieren, sondern auch langfristig auf neue Entwicklungen wie KI oder dynamische Tarife vorbereitet sein.
Ob Wohnungswirtschaft, Immobilienbesitzer oder Stadtwerke – die Digitalisierung der Heizungssteuerung ist ein zentraler Schritt in Richtung einer nachhaltigen, effizienten und kostengünstigen Wärmeversorgung. Der richtige Zeitpunkt, damit zu beginnen, ist jetzt!💡

Unser Podcast "Was ist mit den Kohlen" jetzt online auf Spotify!
Für alle, die tiefer in das Thema Digitalisierung eintauchen möchten, empfehlen wir die 2. Folge unseres Enloc-Podcasts "WIMDK".
Zu Gast diesmal erneut Gründer Rainer Seifert und IoT-Key Account Manager Nik Alberding von Vodafone.
Mit spannenden Einblicken aus der Praxis und konkreten Beispielen erklären die beiden, wie wir die Wärmewende im Heizungskeller gemeinsam umsetzen können.